2019 exportierte Belgien weltweit knapp 800.000 Tonnen Schweinefleisch. Damit sind die Volumen gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent gesunken. Neben dem geschrumpften Schweinebestand werden die rückläufige Schweinefleischerzeugung sowie die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen als Hauptursachen für das Exportminus ausgemacht. Wegen zahlreicher Exportembargos konnten wichtige Partner - wie z. B. China – nicht bedient werden. Daher stand der innergemeinschaftliche Handelsverkehr im Fokus der belgischen Schweinefleischlieferanten. Im Drittlandsgeschäft konnte ein spürbares Wachstumsplus in West- und Zentralafrika erzielt werden.
Rückläufige Erzeugung
Der belgische Schweinebestand wird 2019 auf gut sechs Millionen Tiere beziffert, ein Minus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Berichtszeitraum gingen knapp elf Millionen Schweine im Königreich an den Haken, was einem Rückgang von 4,55 Prozent im Vergleich zu 2018 entspricht. Die produzierte Fleischmenge beträgt gut eine Million Tonnen. Das durchschnittliche Schlachtkörpergewicht stieg von 95,5 auf 96,9 Kilogramm.
Europa: Deutschland bleibt wichtigster Partner
2019 bestätigte Belgien abermals seine guten Handelsbeziehungen zu seinen europäischen Nachbarn. Deutschland bleibt mit einem Volumenanteil von 29 Prozent oder 224.731 Tonnen der Partner Nummer eins. Auf den weiteren Plätzen folgen Polen und die Niederlande mit einem Anteil von 26 bzw. zwölf Prozent.
Drittländer: verstärkter Export nach West- und Zentralafrika
Wegen der Afrikanischen Schweinepest leidet Belgien unter einer Reihe von Exportembargos. Infolgedessen ging der Drittlandsexport von belgischem Schweinefleisch 2019 im Vergleich zum Vorjahr um satte 41 Prozent zurück. Verloren gegangenes Terrain auf angestammten Märkten konnten die Belgier weitgehend durch den gesteigerten Export nach West- und Zentralafrika kompensieren.
So verdoppelten sich die belgischen Exporte in die Elfenbeinküste, dem zweitgrößten Handelspartner Belgiens nach Hongkong, innerhalb eines Jahres auf 7.432 Tonnen. Vietnam belegte mit 7.153 Tonnen Schweinefleisch oder einem Plus von 209 Prozent den dritten Platz. Die Ausfuhren Richtung Kongo, Ghana und Gabun sind ebenfalls signifikant gestiegen.
Belgien exportiert hauptsächlich essbare Schlachtnebenprodukte (64 Prozent) und Teilstücke (29 Prozent) in Drittländer, so unter anderem tiefgekühlte, entbeinte Teilstücke sowie tiefgekühlte Bauch- und Schulterstücke. Der Anteil von Schweinefett am Exportpaket für Drittlandsmärkte liegt bei sieben Prozent.